Projektbeschreibung
Wettbewerb Neubau der Wohnanlage “Laurin” in Lana 2002

 

 

Gedanken zum Entwurf:

Das Wettbewerbsareal befindet sich am südwestlichen Ortseingang von Lana. Die Erschließung erfolgt über den Feldgatterweg, eine Nebenstraße zur vielbefahrenen Boznerstraße. Die Zone ist vom Übergang der Wohnbauzone zum Gewerbegebiet geprägt. Die gesamte Südseite dieser Zone wird von hohen Gewerbebauten eingegrenzt.
Ein Ziel des Entwurfes ist es, den Übergang zum Gewerbegebiet so zu gestalten, daß möglichst wenig vom Gewerbebau spürbar bleibt und daß die Ausblicke hauptsächlich in Richtung Wohnbauten und Obstwiesen offen bleiben. Wo möglich, soll der Ausblick über die Gewerbegebäude hinaus auf den Gantkofel und die Bergwelt geöffnet werden. Des Weiteren soll die durch die geplanten Baumassen versiegelten Flächen  minimiert und ein möglichst großer, geschlossener und zentraler Grünbereich zur positiven Beeinflussung des Wohnklimas geschaffen werden.
Auf dem Areal steht das alte Gewerbegebäude der ehemaligen Brennerei. Dieses markante und ortsbildende Gebäude wird nicht abgerissen, sondern als Zeitzeuge mit neuer Nutzung als Loft- Haus revitalisiert.
Die geplanten Baukörper sind so angeordnet, daß eine geschlossene Wohnzeile im Süden den Übergang zum Gewerbegebiet  bildet und Reihenhäuser den Blick in Richtung Obstwiesen offen lassen. Die bestehende Straßenflucht wird durch das markante Gewerbegebäude mit dem angeschlossenen Kindergarten und ein neu geplantes 4-geschossiges Wohngebäude neu definiert.
Die konsequente Randbebauung garantiert den größtmöglichen zentralen Freiraum, einen kommunikativen Platzes am Eingang des Geländes und einen intimeren Kinderspielplatzes im Ostteil. Das Regenwasser wird gesammelt und dient zur Bewässerung der Grünflächen. Der große zentrale Grünbereich wirkt sich positiv auf das Wohnklima aus.
Durch großzügige Verglasungen im Süden wird die Sonnenenergie passiv genutzt. Gegen die allzu starke Aufheizung im Sommer schützen Vorsprünge oder Beschattungslamellen, welche gleichzeitig als Fassadenelemente dienen. Für den restlichen Energiebedarf ist ein zentraler Heizraum für alle Anlagen im Kellergeschoss des Wohnhauses geplant. Der Energieaufwand wird durch die Nutzung der Erdwärme,  verbunden mit der Installation von Klimaböden und Wandheizungen mit Niedertemperatur. minimiert. Der restliche Energiebedarf  wird durch Erdgas abgedeckt.
Der Hauptzugang und die Zufahrt zu den oberirdischen Stellplätzen erfolgt über eine Torsituation, welche einen Übergang vom öffentlichen zum halböffentlichen Raum schafft. Die Einfahrtsrampe in die Tiefgarage wird an den Parzellenrand verlegt.
Durch eine Passage wird ein Durchgang zur Bozner Straße geschaffen. Die Wohnzeile wird in diesem Teil aufgebrochen.

Das Loft- Haus:
Dieses Gebäude bleibt in seinen Umrissen bestehen. Die großen runden Löcher in der Südfassade, welche einmal zur Belüftung dienten und noch ablesbar sind, werden wieder geöffnet. Diese der eigentlichen Fassade vorgesetzte Wandscheibe garantiert gleichzeitig den Schutz der Privatsphäre und den erforderlichen Sonnenschutz.  
Das großräumige Erdgeschoß wird für das Eltern- Kind- Zentrum adaptiert und in Bezug zum angrenzenden Kindergarten können diese Räume vielfältig und flexibel genutzt werden. Die oberen Geschosse sollen zu einer gemeinschaftlichen offeneren Wohnform genutzt werden. Die Erschließung über Gemeinschaftsräume, offene Bereiche zum Spielen und Feiern als Übergang zu  privaten Wohneinheiten sollen die soziale Integration und Kontakte fördern.
Anzahl der Wohnungen: 6 mehrgeschoßige Loftwohnungen
Kubatur insgesamt: 7720 m3

Der Kindergarten:
Angrenzend an den Gewerbebau ist ein Kindergarten geplant. Das zweigeschossige und unterkellerte Gebäude ist von der Zufahrtstrasse aus oder über den Parkplatz erreichbar. Die Verbindung zum umstrukturierten Gewerbebau ist als verglaster Eingangstrakt konzipiert und läßt die gemeinsame Nutzung der beiden Strukturen zu. Die Orientierung des Gebäudes gegen Osten hat den Vorteil, daß der Freiraum des Kindergartens in Richtung Obstwiesen offen ist und die Morgensonne die Räume erhellt.
Im Keller sind Lager, Umkleiden für Personal und  Technik geplant. Im Erdgeschoss sind die Gruppenräume mit Naßzellen und Garderoben entlang des Spielganges geplant. Im Obergeschoss sind die Ruheräume und ein Mehrzweckraum vorgesehen.
Kubatur insgesamt: 2580 m3

Die Wohnzeile:
Die Wohnzeile im Süden des Grundstückes ist von der Idee geprägt, Wohnungen in Nord- und Süd-Orientierung mit Durchblick und großer Flexibilität zu schaffen. Weiters soll in den oberen Geschossen des Gebäudes auch ein Überblicken der angrenzenden Gewerbebauten ermöglicht werden. Der gesamte Gebäudekomplex ist auf einem  Raster von 3m x 3m konzipiert. Durch einen minimierten Fußbodenaufbau ist der Ausbau des 3. Geschosses mit Wohnungen möglich, welche wunderbare Aussichten gegen Norden und gegen Süden aufweisen. Erschlossen werden die zweispännigen Wohneinheiten über offene Treppenhäuser und Aufzüge, welche vor den Eingängen einen hellen Platz zur Begegnung bieten. Über die Einfahrtsrampe und intern über die Treppenhäuser und Aufzüge gelangt man ins 1. Untergeschoß. Das Geschoß bietet Platz für ca. 80 Garagenboxen, Abstellplätze für Fahrräder, die notwendigen Kellerräume und Technikräume.
Anzahl der Wohnungen: 55
Kubatur: 13239 m3

Die Reihenhäuser
Im Ostteil des Geländes sind 6 Reihenhäuser geplant. Diese Baukörper sind so im Gelände angeordnet, daß sie Durchblicke zu den Obstwiesen im Osten gewähren. Die Reihenhäuser werden als 2-Familienhäüser mit Garten und privatem Charakter konzipiert. Die Gebäude sind südorientiert und ermöglichen die passive Nutzung der Sonnenenergie. Beschattet wird das Erdgeschoss durch den im Obergeschoss auskragenden Balkon, das Obergeschoss durch Beschattungslamellen.
Um Kosten zu sparen, ist keine Unterkellerung vorgesehen. Unterirdische Garagenboxen sind unter dem Parkplatz geplant. Eine Treppe führt von dort zu den Reihenhäusern.
Nettonutzfläche: 102m² pro Reihenhaus
Anzahl der Wohnungen: 6
Urbanistische Kubatur: 1866,48 m3

Wohnhaus

Dieses 4-geschoßige Wohnhaus schließt die Straßenflucht zum Feldgatterweg. Es ist in Bauweise und Gestalt wie die Wohnzeile konzipiert.
Anzahl der Wohnungen: 8
Kubatur: 2948 m3