Projektbeschreibung Vorprojekt
Umbau und Erweiterung der Grundschule “Franz Tappeiner”, Gemeinde Meran 1997 – 2003

 



Städtebauliche Situation

Das Gebäude der Tappeinerschule ist Teil der innerstädtischen Schulzone in der Galileistraße und hat das Schülereinzugsgebiet vornehmlich im Altstadtbereich. Der langgestreckte Baukörper der Tappeinerschule (ehemals Jahnschule), erbaut 1910 von den Baumeistern Musch&Lun, grenzt nordseitig direkt an die Galileistraße. Die Galileistraße kann zwar nur von den Anliegern befahren werden, da aber der Eingang zur Schule direkt auf die Straße mündet, ist die Sicherheit der Schüler ständig gefährdet. Durch den Bau der Tiefgarage auf dem Areal der Algunder Kellerei und der Inbetriebnahme  der Tiefgarage Pobitzer wird der Verkehr aber merklich zunehmen und den Konflikt der Verkehrsicherheit für die gesamte Schulzone verschärfen. Das Projekt zur Errichtung einer Fußgängerverbindung entlang der mittelalterlichen Stadtmauer, ausgehend von der Landesfürstlichen Burg bis zum Vinschgertor, könnte diese Situation wesentlich verbessern. (2.Baulos)


Der Bestand
Die Baumeister Musch&und Lun haben das Gebäude im Jahre 1910 im historischen Stil der Jahrhundertwende erbaut. Bauten diesen Stils finden sich einige in der Galileistraße (Marchettihaus, Oberschule Lewit ,Ex Museum ). Die genieteten Eisenfachwerkträger  des Turnhallendachs stammen von der Grazer Firma Waagner-Biro'. Die Schule besteht aus zwei Baukörpern, dem dreigeschossigen Haupthaus mit den Klassenräumen, den Ausweichräumen, dem Lehrerzimmer, den Sanitärräumen und der Turnhalle mit einem in den 70er Jahren angebauten Umkleidetrakt. Das Haupthaus mit dem zentralen, im Hochparterre liegenden Eingang hat einen Mittelgang mit  beiseitig abgehenden Zimmern. Im Gebäude sind neben der Schule im Kellergeschoss der AVS, ein Geschäft und ein Restaurant untergebracht. Die Schule ist außen Mitte  der 90er Jahre komplett saniert worden. Der Pausenhof ist vor zwei Jahren  neu gestaltet worden. Die Schule selbst entspricht im Raumangebot keinesfalls mehr den Schulbaurichtlinien. Die zukünftige Schule ist mit 10 Klassen konzipiert. Die Untermieter im Schulgebäude werden ausgesiedelt.


Die Baumaßnahme

Die heutige Schule ist ein langgestrecktes dreigeschossiges Gebäude mit straßenseitigem Eingang und seitlich angrenzendem Pausenhof. Der Eingangstrakt zur Turnhalle und die Zubauten der Umkleiden der Turnhalle werden  abgebrochen und an der zum Pausenhof zugewandten Seite ein  Zubau errichtet. Dieser Zubau besteht aus einem zentralen viergeschossigem Treppenhaus und einem aus der Achse gedrehten zweigeschossigem über dem Erdgeschoß schwebendem Klassentrakt. Durch diese  Anordnung entsteht eine zweihüftige Anlage mit zentraler Erschließung mit einer von der Straße zurückversetzten Eingangssituation. In diesem neuen Trakt sind über zwei Geschosse niveaugleich zu den Geschossen des Bestandes die 10 Normalklassen untergebracht. Alle Klassen sind nach Süd-Ost ausgerichtet. Der Pausenhof bleibt durch dieses Konstruktionprinzip in seiner Größe bestehen. Der Zugang zur Schule soll nach Umsetzung der zweiten Bauphase (Fußgängerverbindung entlang der mittelalterlichen Stadtmauer) auf der altstadtzugewandten Seite erfolgen. Das historische Gebäude mit Haupthaus und Turnhalle soll in seiner Grundrißstruktur und Bausubstanz gänzlich erhalten und saniert werden. Die Gruppenräume, Ausweichräume, Bibliothek, Lehrerzimmer, Sanitärräume, Technikräume, Lager etc. werden im Altbestand untergebracht. Bei der Raumzuteilung wird versucht, die tragende und nicht tragende innere Mauerstruktur möglichst beizubehalten und größere Ausbrüche und Abbrüche zu vermeiden. Die Haumeisterwohnung wird im Dachgeschoß des Haupthauses untergebracht. Die bestehende Turnhalle wird saniert und den gesetzlichen Bestimmungen angepaßt und soll bei Schulfesten auch als Veranstaltungsraum genutzt werden. Die Umkleiden und Geräteräume werden in einem rückseitigen niveaugleichen Anbau untergebracht und haben einen getrennten Zugang von außen (Nutzung Vereine). Im Untergeschoß der Turnhalle werden die Mensa und die Aula mit den dazugehörigen Nebenräumen untergebracht. Die Mensa und die Aula können gemeinsam als Aula Magna genutzt werden. Die Zulieferung zur  Mensa erfolgt rückseitig über den Zufahrtsweg.


Konstruktion und Material
Der Neubau besteht aus einem auf Stahlstützen und einer Stahlbetonmauerscheibe stehendem zweigeschossigem massiven Stahlbetonkörper mit geneigtem Flachdach in Stahlkonstruktion und aus dem zwischen Altbau und Neubau entstehenden verglasten Treppentrakt mit Stahlflachdach. Die Dächer des Neubaus werden als leicht geneigte Flachdächer mit einer Dünnschichtbegrünung ausgeführt. Alle Fenster und Fassadenteile sind aus thermisch getrennten Aluminiumprofilen ausgeführt. Die Stahlbetonflächen des zweigeschossigen Klassentraktes werden in der Außenabwicklung thermisch gedämmt und mit großformatigen Eternitplatten verkleidet. Die Treppen und der Aufzug  werden konstruktiv in Stahl ausgeführt. Beim Innenausbau des Haupttraktes und der Turnhalle wird versucht, die bestehende Materialwahl beizubehalten.

 

 

 

 

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